16.11.2019 Zwei neue Atemschutzgeräteträger beim Löschverband

Am Samstag war Prüfungstag bei der Freiwilligen Feuerwehr in Idstein. Yvonne Götz und Pascal Paetz hatten in den letzten drei Wochen den Atemschutzgeräte-trägerlehrgang dort absolviert und heute erfolgreich die Prüfungen bestanden. 

Tolle Leistung!

Der AGT Lehrgang ist die Kür bei der Freiwilligen Feuerwehr, denn ohne die Ausrüstung und Befähigung mit deren Umgang, kann heute niemand mehr aktiv einen Brand bekämpfen. Viel zu giftig sind die Rauchgase geworden, als dass man sich noch in deren Nähe ohne die ext. Luftzufuhr durch eine Pressluftflasche wagen könnte.  Das war früher noch ganz anders, als vornehmlich Scheunen aus Holz brannten. Heute, mit all dem Kunststoffen in unserer Welt unmöglich. Die meisten Menschen, die bei einem Brand zu Tode kommen, sterben daher nicht durch das Feuer, sondern schon früher durch das Einatmen der giftigen Gase. Fünf Atemzüge reichen dazu schon.

Um die Retter zu schützen und ihnen somit das Arbeiten in solchen lebensgefährlichen und verrauchten Situationen zu ermöglichen, wurden die Umluftunabhängigen Atemschutzgeräte erfunden. Übrigens von dem deutschen Feuerwehrmann Erich Giersberg im 19. Jahrhundert.
Diese Gerätschaften liefern für ca. 30 Minuten genügend Luft um ein Feuer zu löschen oder eine Person aus einer tödlichen Situation zu befreien.  Rund 25 Kg zusätzliches Gewicht, muß ein Feuerwehrangehöriger dafür mit sich tragen.

Natürlich ist eine gewisse körperliche Fitness unabdingbar. Die grundsätzliche körperliche Eignung wird deshalb bei jedem Atemschutzgeräteträger regelmäßig überprüft. Bei einer arbeitsmedizinischen Untersuchung, der G26.3, wird geprüft, ob das Herz-Kreislaufsystem, die Seh- und Hörkraft sowie Gleichgewichtssinn noch in Ordnung sind und die grundsätzliche Eignung somit gegeben ist.

Nachdem Yvonne und Pascal die Hürde locker meisterten, ging es nun los mit der Ausbildung.

Die Ausbildung umfasst neben der Theorie über Atemgifte, Grundlagen der Atmung, Atemschutzüberwachung und der Gerätekunde auch einen sehr wichtigen praktischen Teil. Neben dem Umgang mit den Geräten, lernen die Absolventen auch Taktiken für den Innenangriff und Menschenrettung. Also zum Beispiel, wie öffnet man eine Tür eines Raumes in dem es vermutlich schon brennt. Wie trägt man eine bewusstlose Person und wie sichert man sich den Rückweg aus verrauchten Bereichen in denen Null-Sicht herrscht. Alles Themen, die hier natürlich auch für die Feuerwehr lebenswichtige Grundlagen sind.

Um den Absolventen das alles auch realitätsnah beibringen zu können, gibt es bei der Freiwilligen Feuerwehr in Idstein eine Atemschutzstrecke.  Hier müssen die Probanten neben einigen Fitnessgeräten auch eine Strecke auf allen Vieren in einem Gitterkäfikparcours durchkriechen. Das folgende Video zeigt einen fast identischen Aufbau  und dient sehr gut der Anschauung.


All das dient dazu den sicheren Umgang mit den Geräten auch in gefährlichen Situationen zu erlernen und zu beherrschen. Die Aufgaben werden wie immer bei der Feuerwehr, im Team absolviert. Niemand wird hier alleine gelassen, dass Team ist immer zusammen und unterstützt sich gegenseitig.  Diese Sicherheit und die standartisierte Ausbildung, bereiten die Feuerwehrangehörigen optimal auf den Einsatz im Ernstfall vor. 

29 Stunden auf drei Wochenenden verteilt wurde gelernt, geübt und geschwitzt. Yvonne und Pascal sind nun bereit, um durch das Feuer zu gehen.

Herzlichen Glückwunsch! 

Vielen Dank für Euer persönliches Engagement für Oberseelbach und Lenzhahn. Ihr macht die Orte wieder ein Stück sicherer. 

Gemeinsam sind wir einmalig…..

 

 

 

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