Morgens um 4:00 Uhr aufstehen muß, wer ein Rehkitz vor dem Mähtod retten tut!
Morgens, wenn die Sonne langsam aufgeht ist der Boden noch kalt und nass. Ein Rehkitz kann unter diesen Umständen mit einer Wärmebildkamera sehr leicht gefunden werden.
Diesmal verschlug es uns an das andere Ende des Rheingau-Taunus- Kreises. Ransel hieß das beschauliche Örtchen, umgeben von viel Feld und Wiesen, recht hügelig die Lage. Auch das stellte unser Drohnen-Team vor eine Herausforderung. Hinzu kamen die relativ kleinen verzahnten Flächen, aber auch das haben wir gemeistert.
Zusammen mit dem Team der Kitzrettung-Rheingau-Taunus machten wir uns auf, ca. 20ha Wiese an diesem Morgen abzufliegen. Lagekarte der Flächen wurde übergeben und schon ging es los. Wiese 2-4 waren unsere. Der Startplatz an erhöhter Position gewählt, konnte unser Pilot Pascal alle Flächen von seinem Platz abfliegen.
Auf der letzten Fläche, einem Zipfelchen von Wiese, schlug die Drohne plötzlich Alarm. Durch tiefer gehen und die Nutzung des Kamerazooms, konnten wir dann einen Feldhasen ausmachen. Das war heute nicht das Ziel unserer Suche. Die Hasen springen auch gleich weg, wenn sich etwas oder jemand nähert.
Ein kleines Stückchen weiter, 10 Meter neben einem Feldweg, ging der Alarm erneut los. Wieder verließ der Pilot die Suchhöhe um näher ran zukommen. Diesmal war es ein Rehkitz. Ein kleiner schwarzer Punkt auf dem Wärmebild, auf dem Normalbild überhaupt nicht auszumachen. Es war ein Rehkitz.
Dirk schnappte sich die benötigten Utensilien wie Karton, Warnschild, Handschuhe und los ging es in Richtung Wiese.
Angekommen sahen wir nichts. Das Gras war so hoch, man konnte nichts erkennen. Nicht mal als man einen halben Meter neben dem Kitz durch den Drohnenpilot geleitet wurde, war etwas zu erkennen.
Aber dann tauchte es auf. Zusammengerollt, wartete es ganz ruhig auf die Rehgeiß. Machte keinerlei Anstalten zu fliehen und schaute uns nur ganz ruhig an. Genau das ist das Problem. Die kleinen Kitze laufen einfach nicht weg. Weder wenn ein Hund ohne Leine vorbei kommt, noch wenn der Traktor über sie hinwegrollt.
Dirk hat das kleine dann vorsichtig mit viel Gras in die Kiste gelegt. Diese haben wir dann neben dem Weg unter einen Busch gestellt. Nach dem der Bauer die Wiese gemäht hat, hat das Team von der Kitzrettung Rheingau-Taunus das Kitz wieder freigelassen, damit es von der Rehgeiß abgeholt werden konnte.
Ein schöner Morgen für uns alle. Im Umgang mit der Drohne wieder um viele Erfahrungen reicher geworden und gelernt. Tolle Übung.