Taunusstein-Bleidenstadt: Am Nachmittag des 14.12.2020, kam es aus noch unbekannten Umständen zu einem Dachstuhlbrand in einem Mehrfamilienhaus in Taunusstein-Bleidenstadt. Die Taunussteiner Freiwilligen Feuerwehren mit bis zu 80 Kamerd*innen, konnten den Vollbrand des Daches schnell unter Kontrolle bringen und das Übergreifen des Feuers auf ein anschließendes Mehrfamilienhaus verhindern. Personen kamen bei dem Einsatz nicht zu schaden und auch eine vermisste Katze, konnte von den Kamerad*innen im Dachgeschoss noch lebend vorgefunden und den Besitzern übergeben werden.
Um 16:19 Uhr erging die Alarmierung der Niedernhausener Drohnen Einheit. Da die Taunussteiner Drohne derzeit leider nicht einsatzbereit ist, hat der Stadtbrandinspektor aus Taunusstein entschieden, die Niedernhausener Drohnen Einheit zum Einsatz anzufordern.
Als wir kurz nach 17:00 Uhr vor Ort eintrafen, wurde uns die Lage erläutert und die Anforderung an den Drohnenflug mitgeteilt. Die Nachlöscharbeiten gestalteten sich schwierig, da ein Gerüst vor dem Haus den Einsatz der beiden Drehleitern erschwerte. Somit sollte mit der Luftaufklärung mittels Wärmebildkamera festgestellt werden, ob sich noch Glutnester in bisher unbekannten Bereichen des Daches befinden.
Nach kurzer Einsatzvorbereitung und Aufbau der Drohnentechnik, starteten wir mit einem ersten Flug über das Gebäude. Dabei zeigten sich einige Glutnester unter dem Dach auf der Straßen abgewandten Seite des Gebäudes. Die Einsatzleitung war nun an unserem MTW und konnte die Livebilder der Drohne auf einem großen TV in Augenschein nehmen und damit die nächsten Maßnahmen planen und einleiten. So wurde im Anschluss eine Drehleiter neu in Stellung gebracht und mit weiteren Löschmaßnahmen begonnen.
Einen zweiten Flug absolvierten wir ca. eine Stunde später nach den erfolgten Nach-löscharbeiten um den Erfolg zu kontrollieren. Dabei zeigte sich eine deutliche Reduktion der Glutnestern und Temperaturen im Dachbereich, so dass die Einsatzleitung keine weiteren Drohnenflüge mehr benötigte. Unser Einsatz endete um 19:47 Uhr. Nachdem wir uns noch mit Kaffee, Kaltgetränken und Fleischwurst für den Rückweg stärken konnten (Vielen Dank dafür), rückten wir wieder in die Unterkunft ein und bereiteten die Drohne für künftige Einsätze vor. Gegen 21:00 Uhr konnten auch alle Taunussteiner Kamerad*innen den Einsatz beenden und in ihre Unterkünfte einrücken.
Im Rahmen eines Wettbewerbes nahmen wir auch an der Aktion „Deutschland fliegt BVLOS“ der Firma Droniq GmbH teil. Im Rahmen einer Teststellung erhielten wir das Hod4Track Device kostenlos zum Testen. Das Gerät, dass huckepack mit Klettband an der Drohne befestigt wird, sendet über verschiedene Antennen Positionsdaten via UMTS an einen zentralen Rechner. Zusätzlich können die Positionsdaten von anderen Luftverkehrsteilnehmern (Polizei Hubschrauber) auf deren Bildschirmen gesehen werden. Dies schafft mehr Sicherheit beim gleichzeitigen Einsatz von Bemannten- und Unbemannten Luftfahrtsystemen und ermöglicht zudem eine Visualisierung des Luftverkehrs bei Schadenslagen. Auf einer Webseite ähnlich Google Maps, konnte mit der Technik die Liveposition und Flugbahn, Höhe und Geschwindigkeit des Kopter verfolgt werden, als auch die eigene Position dargestellt werden. Der Webseitenlink könnte Einsatzleitung und auch Rettungsleitstellen zur Verfügung gestellt werden.
Der erste „heiße“ Einsatz für die Niedernhausener Drohnen Einheit war ein Erfolg. Wir danken dem Stadtbrandinspektor Martin Zywitza für die Möglichkeit diesen Einsatz zu unterstützen und somit unter realen Bedingungen unsere neue Technik einsetzen und wichtige Erfahrungen sammeln zu können.
Mediales Echo dieses Einsatzes:
- Wiesbadener Kurier vom 14.12.2020
- Wiesbadener Kurier vom 15.12.2020
- HR Fernsehen am 16.12.2020
- Einsatzbericht Freiwillige Feuerwehr Taunusstein
- Bericht Wiesbaden112 mit Bildern
Wir freuen uns natürlich auch sehr über Feedback.