Nach Feierabend nochmal in die Pedale treten macht Spaß und in der Gruppe gleich noch mal mehr. So hat sich spontan ein Grüppchen im Löschverband formiert und eine WhatsApp Gruppe gegründet, um sich ab und zu für eine kleine Radtour zu treffen.
Die Schindtriescher Hütte
Die ersten fuhren in Lenzhahn los zum Treffpunkt FGH in Oberseelbach. Von hier aus ging es zunächst über den Buchenwaldkopf und Niedernhausen zur Schindtriescher Hütte nach Oberjosbach. Die kleine Straußwirtschaft hat meist nur am Wochenende in den Sommermonaten geöffnet, (Webseite beachten) und kredenzt leckeren Äppler und Apfelkuchen bei einer schönen Aussicht und flotten Bedienung.
Bei erhöhten Temperaturen war der Anstieg von Oberseelbach zum Buchenwaldkopf schon recht schweißtreibend und der mitgeführte Hund konnte das Tempo dann doch nicht mithalten. War aber auch nicht der einzige, der an seine Fitnessgrenzen stieß. Die 150 Höhenmeter zu erklimmen, zog sich mächtig hin und die relativ untrainierten Beine schmerzten schon, als wir endlich ankamen. Umso genüsslicher wurde getrunken und zu Mittag gegessen. Der Rückweg ging dann um den Nickel herum nach Lenzhahn. Die gut 100 Höhenmeter waren zu erkämpfen um anschließend eine schöne Abfahrt bis nach Oberseelbach, bei herrlichstem Wetter zu genießen.
Ein schöner Sonntag Mittag, da waren wir uns alle einig und es sollte nicht der letzte gewesen sein. Doch die Anstrengung auf den alten und betagten Bikes wollte dann doch nicht jeder erneut mit soviel Schweiß quittieren. Die Lösung hieß eBike, oder richtigerweise Pedelec. Bis zur nächsten Tour wurde also investiert und auch der Hund sollte beim nächsten Mal geschonter und flotter am Ziel ankommen. Der Plan wurde rasch umgesetzt und ein Gespann angeschafft, was das Problem hervorragend löste. Jetzt konnte nix mehr schief gehen. Die zweite Tour auf die Schindtrischer Hütte wurde so zu einem richtigen Genuss.
Uff die Äbsch-Seit un zurück
Seit gestern wissen wir nun auch, warum die Rheingauer bei der linken Rheinseite von der „Äbsch-Seit“ reden. Die Radwege links am Rhein entlang sind echt „äbsch“. Grober Schotter und Schlaglöcher sind nichts für schmale Tourenräder oder Rennbikes und unser Bobbes brennt noch immer wie verrückt, von dem rauhen Untergrund. Aber der Reihe nach.
Nach den erfolgreichen und motivierenden Touren um die heimischen „Gebirge“, sollte eine schöne entspannte Sonntagstour am Rhein entlang folgen. Der Plan und die 32 Kilometer Route waren schnell erstellt. Vom Schiersteiner Hafen sollte es losgehen und bei Walluf mit der Fähre übergesetzt, sodann entlang des Rheins nach Ingelheim und wieder mit der Fähre nach Oestrich übergesetzt werden. Anschließend, so war der Plan, wollte man an „diversen“ Weinprobierständen zwischen Oestrich und Walluf Halt machen und die leckeren Schöppchen probieren.
Die Vorbereitungen begannen nun mit dem Transport. In Oberseelbach wurden die Hänger beladen. 10 Fahrräder und ein Hundeanhänger wurden verzurrt und der Spaß konnte beginnen.
In Schiersteiner Hafen angekommen und den perfekten Parkplatz gefunden, wurde abgeladen und alles machte sich fertig für die Tour.
An was man alles denken muss und dann doch vergisst wie z.B. die Schlüssel für die Fahrrad Schlösser oder das Handy oder die Luftpumpe oder oder oder.
Aber egal, wird schon ohne das ganze Zeug klappen, improvisieren geht bei uns.
Wir waren nun soweit. Auf geht´s, nichts kann uns bremsen…..
Der Plan war gut, doch leider hatten wir nicht an alles gedacht.
Zuerst ging es nach Walluf zur Fähre. Nach kurzem Warten setzten wir über.
Von Budenheim ging die Fahrt nun los.
Bereits nach wenigen (2) Kilometern hatten wir ein Problem. Einen Platten Reifen. Dabei kam der schlimme Schotter erst noch. Dennoch mussten wir ungeplant in der prallen Sonne Halt machen.
Mit vereinten Kräften wurde das Problem analysiert und die Möglichkeiten erörtert. Flickzeug hatten wir dabei, aber keinen Schraubenschlüssel und auch eine Luftpumpe wurde leider nicht gefunden (welche am neuen Pedelec befestigt war).
Zahlreiche vorbei Radelnde wurden also mit einbezogen zuerst ohne Erfolg. Eine passende Luftpumpe fehlte und so machte sich Sabine auf den Weg zurück zur Anlegestelle, um auf dem dortigen Flohmarkt eine Profipumpe zu ergattern. Mit Erfolg. Es schien als könne es nun weitergehen und der Reifen hielt…….
….ganze…
….zwei Kilometer.
Erneut mußten wir unsere Tour unterbrechen, der Reifen war wohl richtig hin.
Das Bike wurde angekettet und so mußte Karina bis zur ersten Verpflegungsstelle in Heidenfahrt auf dem Gepäckträger Platz nehmen. Dort angekommen wurde sich natürlich richtig gestärkt, während auf der anderen Rheinseite haufenweise Gewitter aufzogen und abregneten. Wenigsten war die „Äbsch-Seit“ trocken! So hatte unsere Verzögerung durch die Panne dann doch noch etwas Gutes und trockenes.
Also hatten wir nun doch einen Verlust in der Runde zu verbuchen, denn ohne Fahrrad, war der lange Rückweg auf dem Gepäckträger natürlich keine Alternative.
Mit dem Zug und Fähre (Karina allein an Board), sowie per Pedes, ging Karina (im kurzen, aber heftigen Gewitterschauer) den Rückweg an und erwartete uns (wieder trocken) an der vereinbarten Stelle zum Abendessen.
Wir setzten die Tour entlang des Vater Rheins indes nun bis Ingelheim fort. Dabei konnte Bonita auch mal baden gehen, was ihr bei diesen hohen Temperaturen um 35° sichtlich gefiel.
In Ingelheim erreichten wir die Fähre zur rechten Zeit und konnten direkt einschiffen. Eine entspannte Fahrt über den Rhein mit der Autofähre nach Oestrich folgte.
Nun ging es Rheinaufwärts. Der Regen hatte aufgehört, die Gewitter waren abgezogen und auch hier auf der Rheingauer Rheinseite keine nennenswerte Steigung. Entspanntes Radeln auf geteertem Radweg war angesagt und so kamen wir bald bei unserem ersten und einzigen Weinprobierstand auf dieser Tour an.
Auch unsere Bonita genoß nun das rüttelarme dahingleiten am schönen Rheinufer entlang.
Bei herrlichem Sonneschein genossen wir die Erfrischung. Traubesaftschorle und lecker Stöffche, sowie ein schöner Ausblick, einfach herrlich. Natürlich waren unsere Gedanken bei Karina, die nun gerade auf dem Rückweg war und nicht bei uns sein konnte. Doch schon kurz darauf ging es weiter auf die letzte Etappe am Rhein entlang, wieder nach Schierstein.
Bei alten Bekannten aus Oberseelbach wurde zum Abschluß eigekehrt. Die Weinstube Meilinger in Schierstein kredenzte uns in gewohnt guter Qualität, leckere Speisen und Getränke.
Nun waren wir wieder komplett und freuten uns einen doch sehr schönen Tag gemeinsam verbracht zu haben. Der Hund schnarchte unterm Tisch, Bier und Wein waren kalt, ein toller Abschluss eben, den wir uns heute redlich verdient hatten.
Nachdem der Hänger in Oberseelbach abgeladen war, hieß es nun noch nach Hause nach Lenzhahn radeln. Hier machte sich das 60 Lux starke neue Licht am neuen Pedelec wirklich bezahlt. Um 22:00 Uhr waren wir zu Hause und fielen frisch geduscht in die Federn. Ein toller Tag mit Freunden, gerne wieder, dann aber mit Flick- und Werkzeg im Gepäck 🙂